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Medienpädagogik: Netzgänger-Tag am Goethe-Gymnasium

Wie kann ich meine Privatsphäre in sozialen Netzwerken schützen? Wie erkenne ich Spielsucht?

Was tun bei Cyber-Mobbing? Wie gehe ich richtig mit meinem Smartphone um? Wer kann diese Fragen besser beantworten als die Jugendlichen selbst?

Das Netzgänger-Projekt ist ursprünglich eine Initiative, die in Kooperation mit der Universität Bamberg stattfand.

Studenten bildeten über zwei Tage sogenannte „Peers“ aus. Jeder Teilnehmer wurde in einem von vier Modulen (siehe später) zum Experten, um dieses Wissen an Unterstufenschüler aus dem Mund eines älteren Mitschülers weiterzugeben. Leider sind die Mittel für diese Initiative nicht mehr bewilligt worden.

Darum beschlossen die medienpädagogischen Moderatoren der Oberpfälzer Gymnasien, das sind Ansprechpartner an jeder Schüle für Fragen der Medienpädagogik, selbst einen Schulungstag zu organisieren und erhielten großzügige Unterstützung von der MB-Dienststelle der Oberpfalz.

Am Samstag, den 30.01.2016, fanden sich am Goethe-Gymnasium Regensburg zirka 120 Schüler, ehemalige Netzgänger-Peers und Lehrer ein, um das Projekt weiter zu führen und weiter zu entwickeln.

Beteiligte Schulen waren das Augustinus-Gymnasium Weiden, das Johann-Michael-Fischer-Gymnasium Burglengenfeld, das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium Cham, Goethe-Gymnasium Regensburg, das  das Gymnasium Neutraubling, das Kepler-Gymnasium Weiden, das Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach und das Werner-von-Siemens-Gymnasium Regensburg.

Herr Oliver Oursin erklärte sich freundlicherweise bereit, einen Vortrag über das Thema „Manage your Identity“ zu halten. Der Leiter des Geschäftsfelds „Datenanalyse“ bei der Firma IBM konnte die jungen Menschen mit seinen Erfahrungen beeindrucken, indem er schilderte, welche Daten über welche Technologien gesammelt und so miteinander vernetzt werden könnten, dass schlüssige Persönlichkeitsprofile entstünden.
Diese Informationen seien nicht nur zu Werbezwecke interessant, sondern auch für zukünftige Arbeitgeber. Nicht die Unauffindbarkeit im Internet müsse das Ziel des Anwenders sein, vielmehr sei ein glaubhaftes, authentisches Persönlichkeitsprofil eine positive Darstellung.
Der Datenanalyst machte deutlich, dass ein reflektierter Umgang mit sozialen Netzwerken angebracht sei, hob aber dazu hervor, welche großen Chancen die neuen Technologien für das Privatleben und die zukünftige Arbeitswelt der jungen Menschen bergen würden.

Nach dieser interessanten Einführung waren die Lernkanäle der Schüler geöffnet. Jeder hatte sich schon im Vorfeld für eines der vier Netzgängermodule Smart im Netz, Virtuelle Spielewelten, Cyber-Mobbing oder Soziale Netzwerke ausgesprochen. So auch die Schüler des P-Seminars „Netzgänger“ des Kepler-Gymnasiums. Zu jedem Modul wurden aufgrund der großem Teilnehmerzahl zwei Gruppen gebildet. Diese gingen mit den Ausbildern, die selbst in ihrer Schulzeit schon Netzgänger-Peers waren, in Klassenzimmer, wo sie nicht von Lehrern, sonder von nahezu Gleichaltrigen über das ausgeklügelte, bewährte, didaktische Konzept der „Netzgänger“ zu Experten ihres jeweiligen Moduls ausgebildet wurden.

Nicht nur inhaltlich beschäftigten sich die Schüler in dem Vormittags- und dem Nachmittagsslot mit diesen Themen, sie wurden vor allem auch darauf vorbereitet, dies an Unterstufenschüler weiterzugeben. Dazu inszenierten die ehemaligen Netzgänger-Peers beispielsweise Rollenspiele, die auch auf den Umgang mit desinteressierten oder unverschämten Unterstufenschülern vorbereiteten.

Es war eine Freude mit anzusehen, wie ausnahmslos souverän und kompetent die Ausbilder ihr Expertenwissen und ihre Erfahrungen den nahezu Gleichaltrigen vermittelten, wie engagiert die Schüler bei den Themen mitarbeiteten und den ehemaligen, erfahrenen Peers vertrauten und anvertrauten.

In vielerlei Hinsicht ist dieses Konzept von hohem didaktischen und pädagogischen Wert. Einige herausragende Aspekte sollen hier genannt werden:

  • Unterstufenschülern wird ein sinnvoller Umgang mit den Möglichkeiten der neuen Medien vermittelt.
  • Durch den Ausschluss der Lehrkräfte bei den Schulungen der Unterstufenschüler entsteht ein aufgeschlossenes Unterrichtsklima, weil die Schüler nichts zu befürchten haben, wenn sie sich öffnen.
  • Mittel- oder Oberstufenschüler erlernen einen sensiblen Umgang mit den Kleineren.
  • Sie erfahren Selbstsicherheit in ihrem Metier, wie sie nur durch fundiertes Expertenwissen erworben werden kann und die sich nachhaltig auf die eigene Einstellung zur Mediennutzung auswirken muss.
  • Als zukünftige Ausbilder lernen Sie, sich vor Gleichaltrigen mit ihrem Sachwissen und ihrer Einstellung zu Fragen der Medienpädagogik zu behaupten.

Der Weiterbestand der Initialtive „Netzgänger“ muss gesichert werden, deshalb wurde auf dem Netzgängertag am 30.01.2016 schon der Termin für 2017 vereinbart.

P-Seminar „Netzgänger“
Schüler vermitteln Medienkompetenz

Das P-Seminar „Netzgänger“ fand auch dieses Jahr wieder große Nachfrage seitens der Schüler der elften Klasse. Sie fungieren in diesem Projekt als Lehrer und können so Medienkompetenzen an Schüler der sechsten Klasse vermitteln, also von „Peer to Peer“. Dabei sollten die Oberstufenschüler den jüngeren Mitschülern die verschiedenen Module „Cybermobbing“, „Smart im Netz“, „virtuelle Spielewelten“ und „soziale Netzwerke“ näherbringen, um ihnen im Rahmen der Prävention mehr Sicherheit im Netz zu geben. Beim Modell „Smart im Netz“ wurde zudem auch ein adäquater Umgang mit dem Smartphone thematisiert.

Eine Grundvoraussetzung für die Rolle des Vermittlers von Medienkompetenzen war der Besuch der Otto-Friedrich-Universität Bambergs im März 2015. Dort wurden die Schülergruppen der verschiedenen am „Netzgänger“-Projekt teilnehmenden Gymnasien gemischt, und in die vorher vom jeweiligen Seminarleiter festgelegten Expertengruppen eingeteilt. Der Tutor der Expertengruppe, welcher das schon zuvor etablierte Projekt mitgestaltete, ging das Skript durch und gab somit die Vorlage, wie man das Modul vor jüngeren und „schwierigeren“ Schülern durchführen sollte, indem man zum Beispiel Spiele einbauen oder direkt auf die Schüler eingehen sollte. Nach der Ausbildung in der Expertengruppe waren die Teilnehmer bestens mit Wissen zu den Modulen ausgestattet, und konnten stolz ihr Wissen weitervermitteln.

Die Durchführung innerhalb der eigenen Schule fand dann in den Wochen vor und nach den Pfingstferien statt. Wegen der erstmaligen Absprache der Tutoren des Expertenteams ging das Abarbeiten des Moduls zunächst noch etwas zäh von statten, aber nach einigen Malen verlief die Durchführung flüssig und ohne Skript. Zusätzlich wurden den Schüler auch Infoblätter ausgehändigt, damit sie auch in Zukunft für jede behandelte Situation immer Tipps zur Hand zu haben.

Nach Abschluss der Veranstaltungen in den Klassen lässt sich festhalten, dass das Projekt ein Erfolg war, da viele Fragen und Ängste der Schüler aus den Weg geräumt werden konnten und sie nun ihre erworbene Medienkompetenz zum sicheren „Surfen“ benutzen können.

Josef Würf

Die Netzgänger an der Universität Bamberg

Großer Beliebtheit erfreute sich in diesem Schuljahr das “Netzgänger”-Seminar. Im Rahmen des Projekts der Universität Bamberg, das am Kepler-Gymnasium als P-Seminar umgesetzt wird, sollen Schüler der 11. Klassen, die “Peers”, zu Experten in Sachen Neue Medien ausgebildet werden, um ihr Wissen dann in Workshops an Siebtklässler weiterzugeben.
Und so begaben sich die 20 Schüler der beiden “Netzgänger”-Seminare am 17. März mit dem Bus nach Bamberg, um dort – zusammen mit Schülern anderer Schulen in Bayern – an der Universität Bamberg zu Experten ausgebildet zu werden. Als Themen stehen dieses Jahr dabei “Smart im Netz”, “Soziale Netzwerke”, “Virtuelle Spielewelten” sowie “Cybermobbing” auf dem Plan, wobei die Teilnehmer sich jeweils auf einen der Bereiche spezialisieren.
Nach einer Begrüßung sowie einer kurzen Vorlesung zum Thema Prävention teilten sich die Schüler dann in ihre jeweiligen Workshops auf. Aufgrund der großen Nachfrage entsandte das Kepler-Gymnasium pro Themenbereich jeweils zwei Gruppen.
In den Workshops hatten die Schüler die Möglichkeit, ihre Vorträge unter Anleitung studentischer Hilfskräfte einzustudieren und einzuüben. Um umfassend auf die Durchführung vorbereitet zu sein, führten die Workshopleiter die mehrfach praxiserprobten Übungen zunächst vor, damit die Teilnehmer sich in die Perspektive der Siebtklässler einfühlen können. Im Anschluss daran wurden die Übungen kritisch diskutiert und dann von den jeweils zwei oder drei Peers selbst durchgeführt. Dabei schreckten die restlichen Teilnehmer, die als Publikum mitwirkten, auch nicht davor zurück, kritische Situationen nachzustellen – etwa unruhige Schüler, “Besserwisser” oder Verständnisprobleme bei Aufgaben. Und so nimmt man nicht nur das Wissen über das “Netzgänger”-Projekt mit nach Hause, sondern auch einen Eindruck, wie sich Lehrer manchmal fühlen müssen.

Nach den zwei Workshop-Blöcken, in denen die Teilnehmer auch das notwendige Material überreicht bekamen, sowie einer einstündigen Mittagspause mit der Möglichkeit, die historische Innenstadt von Bamberg im Sonnenschein zu bestaunen, machten sich die Schüler wieder auf den Nachhauseweg – gewappnet mit dem Wissen und Fähigkeiten, die jüngeren Schüler künftig “fit fürs Internet zu machen”.

Marc Zitzmann, Q11 (Schuljahr 2014/15)

 

In's Netz gegangen

Auch dieses Jahr veranstaltete die Oberstufe des Kepler Gymnasiums im Rahmen des P-Seminars der 12.Klassen das Netzgänger Projekt der Uni Bamberg. Dies soll den noch heranwachsenden und im Umgang mit dem Internet weniger erfahrenen Schülern der 7.Klassen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Themen Rund um das Internet vermitteln. Unter der Aufsicht von Herrn Schmid belehrten die Seminarschüler zwei Wochen lang, in Blocks von je drei Schulstunden ihre jüngeren Schützlinge. Besonders an diesem Projekt ist die umfangreiche Schulung, die vom Fachpersonal der Uni Bamberg übernommen und sehr erfolgreich Umgesetzt wurde. In Form von Vorträgen und Gruppenarbeiten bei denen sich die 12 bis 13 jährigen mit viel Engagement einsetzten wurden sie an Themen wie das Suchtverhalten, Cybermobbing, die Gefahr der Abhängigkeit und das Recht im Netz herangeführt und auch zugleich über verschiedene Techniken zur Prävention und Intervention informiert.

Jürgen Maske, Q12 (Schuljahr 2014/15)

 

Besuch des P-Seminars „Netzgänger“ an der Universität Bamberg

Am 31. März 2014 unternahm das P-Seminar „Netzgänger“ mit dem Kursleiter Herrn Michael Schmid (E/Geo) eine Studienfahrt zur Otto-Friedrich Universität Bamberg.

Nach der etwa zweistündigen Busfahrt vom Kepler-Gymnasium aus erreichte der Kurs die Universität Bamberg gegen 10 Uhr und wurde sogleich in einen großen Hörsaal geführt, der geschätzt ca. 250 Personen Platz bietet. An diesem Tag wurde dieser Saal mit den verschiedensten Schülern aus Schulen in ganz Bayern gefüllt.

Alle diese Schüler - und auch die uns dort unterrichtenden Studenten - befassen sich mit dem Projekt Netzgänger, das von der Universität Bamberg in Kooperation mit zwei Schulen aus der Umgebung aufgrund extremer Fälle von Cybermobbing an diesen Schulen ins Leben gerufen worden war.
Nachdem wir alle dort Platz gefunden hatten, führte man uns sogleich in das Thema Prävention ein. Zum einen ging es um die verschiedenen Arten der Prävention, zum anderen um das Präventionsprojekt Netzgänger selbst. Ziel hiervon ist nämlich einen reflektierten und funktionalen Mediengebrauch an Schüler der 6. Jahrgangsstufe zu vermitteln und so Präventionsarbeit zu leisten. Da das Ganze als sogenanntes "Peer-Projekt" konzipiert wurde, müssen die Schüler/-innen selbst, die an diesem Tag teilnahmen, diese Inhalte an die jüngeren Unterstufler vermitteln, das heißt die Schüler unseres P- Seminars.

Es gibt vier große Bereiche dieses Projekts, nämlich "Virtuelle Spielewelten", "Soziale Netzwerke", "Cybermobbing" und das Thema "Smart im Netz". Unser Kurs - so wie auch die anderen Schüler, die ebenfalls an diesem Tag in der Universität teilnahmen - wurden in diese vier Gruppen eingeteilt. Gleich nach der Einführung wurden alle Schüler in eben diesen Gruppen in verschieden Räumen der Universität in ihr jeweiliges Thema eingeführt.

Die Gruppe, die sich für die "Sozialen Netzwerke" entschieden hatte, befasste sich im weiteren Verlauf des Tages mit den großen Gefahren, die solche Netzwerke, wie z.B. Facebook, mit sich bringen, aber auch wurden uns dessen Vorteile, und überhaupt die Art und Weise, wie man diese richtig nutzt, durch Studenten näher gebracht.

Insgesamt waren die Stunden in diesem Seminar sehr schön, da nicht nur trockene Inhalte diktiert, sondern eben auch die sehr wichtige praktische Umsetzung dieser geübt wurde.
Immer wieder wurden auch sogenannte "Auflockerungsspiele" durchgeführt. Das machte die Zeit abwechslungsreicher und die Konzentration wie auch das Interesse wurden regelmäßig aufgefrischt. Außerdem wurde uns mitgeteilt, diese Spiele auch mit den Schülern der Unterstufe durchzuführen, sollten diese während unserer kommenden Präsentation mit ihrer Konzentrationsfähigkeit nachlassen.

Gegen Ende des Tages an der Universität wurden wir, nachdem wir herzlich verabschiedet wurden, gegen 17 Uhr entlassen, wonach wir sogleich die Rückreise zum Gymnasium antraten und gegen 19 Uhr Weiden erreichten.

Maximilian Schösser, Q11 (Schuljahr 2013/14)