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Die Römer am Kepler – ein Rundgang durch das Museum im 3.Stock

Das Museum besteht aus insgesamt 8 Abteilungen, in denen derzeit folgende Objekte ausgestellt sind:

Erdgeschoss links: Modell einer brückenartigen Bogenkonstruktion für eine Wasserleitung, ein sog. Aquädukt, mit der Tiefgelände oder Flüsse (Pont du Gard) überwunden wurden; ansonsten floss das Wasser in unterirdischen Kanälen in einer mit Zement ausgekleideten, abgedeckten Rinne.
Davor zwei Bleirohre, in denen das Wasser aus dem Wasserturm (castellum) am höchsten Platz am Rand einer Stadt zum Endverbraucher (Privatleute, Thermen, öffentliche Brunnen zur allgemeinen Trinkwasserversorgung) geleitet wurde.

Erdgeschoss rechts: Modell des Amphitheatrum Flavium, bekannt als Colosseum, und Modell eines Legionärs mit Rundschild und Kurzschwert; davor die in Nordafrika gefundenen Reste eines Schwertes.

1. Stock links: Diverse Schreibutensilien, z.B. doppelte Wachstäfelchen, die für Hausaufgaben und Übungen in der Schule, aber auch für kurze Nachrichten genutzt wurden, dazu verschiedene Metallgriffel: mit dem spitzen Ende ritzte man die Buchstaben in das Wachs, mit dem breiten Ende „radierte“ man sie wieder aus.
Daneben Schriftrollen aus Pergament oder Papyrus, auf denen mit Tinte (aus Ruß, Wasser und Leim) und einem unten angespitzten Schilfrohr oder einem Federkiel in Großbuchstaben geschrieben wurde. Licht zum Schreiben spendeten die lucernae, Öllämpchen in einfacher und in verzierter Ausführung (Herkules tötet eine Schlange).

1. Stock rechts: Modell einer römischen Basilika nach den Angaben des Vitruv (Architekt, Baumeister, Ingenieur bei Caesar und Augustus): Die von den Griechen übernommene Form der dreischiffigen Halle diente bei den Römern für geschäftliche Zwecke, z.B. als Textilbörse, aber auch für Gerichtsverhandlungen und Vereinssitzungen.

2. Stock links: Münzen aus Gold, Silber, Messing und Kupfer; sie zeigten in der Kaiserzeit auf der Vorderseite das Porträt des jeweiligen Herrschers, auf der Rückseite Symbole seiner Macht oder seiner Erfolge. Durch die Münzen wurde ein Herrscher im ganzen Imperium Romanum bekannt – politische Propaganda ohne moderne Medien!

2. Stock rechts: Mosaiksteinchen, mit denen in Form von Ornamenten oder Figuren Fußböden, Wände oder Decken geschmückt wurden. Die Steinchen, die unterschiedliche Formen und Farben hatten, wurden frei in eine entsprechend vorgefärbte Mörtelschicht gesetzt und nach der Härtung des Mörtels abgeschliffen.

Obergeschoss links: Zwei Schüsseln aus rotem Tongeschirr, sog. terra sigillata, mit Relief aus verschiedenen Tieren, daneben ein mit einfachem geometrischen Muster verzierter Becher aus der Provinz Rätien.

Obergeschoss rechts: Statue des Gottes Merkur (Mercurius, bei den Griechen Hermes), der vor allem als der Götterbote bekannt ist; deutlich wird dies durch die Flügel an seiner Haube und seinen Schuhen, auch der Stab wird als Heroldsstab interpretiert, der die offizielle Funktion des Verkünders amtlicher bzw. göttlicher Nachrichten anzeigt. Merkur ist aber auch der Gott der Kaufleute und der Diebe - er hatte nämlich bereits als Kleinkind seinem Bruder Apoll eine ganze Rinderherde gestohlen! Das Widderfell über seinem Arm weist darauf hin, dass er auch als Hirtengott verehrt wurde.