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Exkursion in das „antike München“

Am 23. Januar war es endlich soweit. Der Lateinkurs der Q12, geleitet von Fr. Vogl, der Lateinkurs der Q11, geleitet von Fr. Kormann, sowie das W-Seminar Latein von Fr. Müller-Baltzer machten sich gegen 8.45 Uhr auf den Weg nach München, um dort die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, sowie die Glyptothek zu erkunden.

In München angekommen besuchte die Gruppe zuerst die Hypoausstellung, die unter dem Motto „Pompeji – Leben auf dem Vulkan“ stand. Mit Kopfhörern ausgestattet startete die Führung durch die Ausstellung, die kostbare Mosaike, Wandmalereien, Schmuck, Geschirr oder auch Modelle wie das Korkmodell einer pompejanischen Villa beinhaltete. So wurde sowohl die Zeit vor dem Erdbeben und dem darauffolgenden Vulkanausbruch, als auch die Zeit danach mit Überresten thematisiert.

Da nun schon Mittag war, bekamen die Schüler zwei Stunden Zeit die Innenstadt Münchens in Kleingruppen zu erkunden und sich zu stärken. Mit vollem Bauch und geschärftem Sinn traf man sich dann wieder bei der Glyptothek am Königsplatz. Auch hier wurde man durch die imponierend gestalteten Hallen, die an die Architektur der Kaiserthermen angelehnt sind, geführt, wobei hier v.a. die verschiedenen Stilepochen thematisiert wurden. Es begann mit der in Griechenland aufkommenden Archaik (um 650 v. Chr.): Merkmale dieser Zeit waren die hochgezogenen Mundwinkel, was auch als archaisches Lächeln bezeichnet wurde, sowie die detailreiche Darstellung der Körper, wobei das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt wurde, was Beweglichkeit darstellen sollte. Danach ging man weiter zur Griechischen Klassik, die das 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. bezeichnete. Der größte Unterschied zur Archaik war das Standbild, wobei das Gewicht nicht mehr gleichmäßig auf beide Beine verteilt wurde, sondern nur auf das Standbein, wodurch das andere Bein entlastet wurde und nur dazu diente, das Gleichgewicht zu halten. Daraus resultierten auch Veränderungen wie beispielsweise das Sichtbarwerden der Muskeln.

Zu guter Letzt ging die Ausstellungsführerin noch auf den Hellenismus (356 – 30 v. Chr.) ein, der vor allem mit Alexander dem Großen assoziiert wird. Unter Hellenismus versteht man die Verbreitung der griechischen Kultur und des Denkens in der ganzen damals bekannten Welt, wobei sich die Griechen im Gegenzug auch fremden Kulturen öffneten und diese in ihre Kunst einfließen ließen. So wurden Normen fallen gelassen und auch Unvollkommenheit oder Gefühle zunehmend dargestellt. Der Hellenismus endete dann jedoch mit der Eroberung des griechischen Gebietes durch die Römer um 30 v. Chr.

Gegen 19 Uhr traten die Schüler des Kepler-Gymnasiums dann entkräftet, aber mit viel neuem Wissen ausgestattet die Heimreise nach Weiden an – es endete ein interessanter und lehrreicher Tag in München.

Philipp Magerl und Stephan Melchner (Q 11)